Wittenberge. Der Eisenbahner Sportverein 1888eV ist tief betroffen über den Tod des langjährigen Abteilungsleiters und Ehrenratsvorsitzenden Artur Scherf. Dessen langjährige Tätigkeit für den Wittenberger Ringersport will der Verein an dieser Stelle würdigen.

Als am 1. November 1952 die BSG Lokomotive Wittenberge die Abteilung Ringen eröffnete, konnte niemand ahnen, welchen Stellenwert diese Sportart bis heute in unserer Elbestadt einmal besitzen wird. 1958 trat Artur als 8-jähriger Junge der Abteilung Ringen der BSG Lokomotive Wittenberge bei. Er war zunächst selbst erfolgreicher Teilnehmer an Spartakiaden und DDR-Meisterschaften, bevor er sich für eine Laufbahn als Kampfrichter entschied. Als Kampfrichter war er bundesweit unterwegs, pfiff jahrelang erfolgreich bei Deutschen Meisterschaften und in der Bundesliga. Der Kinder- und Jugendsport lag ihm besonders am Herzen.

Seit 1975 war Artur der Mann der Abteilung Ringen hinter den Kulissen, obwohl er noch als Kampfrichter tätig war. Er scharrte ein Super-Trainerteam um sich herum und sorgte dafür, dass allen Sportlern und Sportlerinnen die bestmögliche Betreuung und Förderung in der Sportart Ringen zuteilwurden. Artur organisierte mit seinem Team Wettkämpfe, Trainingslager und Turnierteilnahmen, oft weit entfernt. Die Sportler nahmen an Ranglistenturnieren, Landesmeisterschaften und Deutschen Meisterschaften teil.

Besonders nach der Wende im schwierigen Fahrwasser des Sports schaffte er es, dass die Wittenberger Sportart Ringen und deren Spitzensportler weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt wurden. Es mussten neue Wege gegangen werden, nicht mehr nur in der Ringerhalle des ESV auf dem ehemaligen Loksportplatz, sondern an den Grundschulen wird bis heute auf vereinseigenen Matten gerungen. Es ging darum, die Sportart Ringen zu erhalten. Der Sparkassenpokal und das jährliche Trainingslager sind Veranstaltungen, an denen sich aus mehreren Bundesländern die Wettkämpfer bis heute messen. Sie sind maßgeblich durch seine Initiative ins Leben gerufen worden. Er hat in seinem Leben die höchsten Auszeichnungen des Vereins, des Kreisportbundes und des Ringerverbandes in Gold erhalten.

2014 durfte er sich in das Ehrenbuch der Stadt Wittenberge aufgrund seines Wirkens für den Wittenberger Sport eintragen. 2024 wurde er auf der Ehrungsveranstaltung des Landes Brandenburg durch das Bildungsministeriums ausgezeichnet. Wir werden sein Schaffen und Wirken für den Eisenbahner Sportverein 1888 e.V. immer in Ehren halten. Der Vorstand des
ESV Wittenberge