Der neue Begegnungsort lädt die Bewohner der Elbestadt und ihrer Ortsteile zum Verweilen ein und soll als nichtkommerzieller Treffpunkt dienen, erklärte Pfarrerin Mareike Sabl zur Eröffnung. Gemeinsam mit Annette Flade, Nadiia Korol, Martina Fähling und Tina Vogel gehört sie zu den Initiatorinnen des Projekts. Die Initiatorinnen bedankten sich am Eröffnungsabend bei allen Unterstützern – allen voran bei Henning Meinhold, dem Eigentümer des Hauses in der Bahnstraße 34 und Urenkel der namensgebenden Martha Krüger.
Wer ist diese Martha? Martha Krüher (geb. Bethke) wurde am 7. Februar 1888 in Lütjenheide geboren und heiratete 1915 den Wittenberger Bäckermeister Albert Krüger. Die erste Bäckerei befand sich ursprünglich an einem anderen Standort in der Bahnstraße. 1924 wurde am Standort des heutigen Begegnungsortes ein großes Miet- und Geschäftshaus mit einer modernen Bäckerei und Konditorei errichtet. Der titelgebende Tisch von Martha Krüger steht auch heute noch in den Räumen des Begegnungsortes. Annette Flade, Enkelin und Mitinitiatorin des Projekts, erinnert sich an „Oma Martha“ als eine zentrale Figur im Haushalt der drei Generationen: „Als Kindergarten- und Schulkind saß ich oft auf einer Fußbank, während sie zum Beispiel Äpfel für den Kuchen schälte und aus dem Familienleben sowie über zeitgeschichtliche Ereignisse erzählte.“
Bei Marthas Tisch kann man Kaffee oder Tee bestellen – wenn man möchte. In der einstigen Bäckerei soll ein Raum entstehen, in dem man konsumieren kann, aber nicht muss. Direkt an den neuen Begegnungsort grenzt der Weltladen, der im Zuge des Umbaus von seinem bisherigen Standort im hinteren Teil des Gebäudes umgezogen ist. Der ehemalige Weltladen wurde neugestaltet und kann künftig für Workshops und Treffen von Gruppen, Vereinen und Initiativen genutzt werden. Zudem sind in den neuen Räumen Workshops zu verschiedenen Themen sowie Angebote wie Kochabende geplant. Ferner können die Räume auch für private Veranstaltungen gemietet werden. dre„Marthas Tisch“ kann an Montagen von 9 und 12 Uhr, an Donnerstagen zwischen 11 und 18.30 Uhr, an Freitagen von 9 bis 16 Uhr, an Samstagen von 10 bis 13 Uhr und an Sonntagen von 14 bis 17 Uhr besucht werden.