Zu ihrer Arbeit gehört ein weites Aufgabenfeld: Vor der Installation einer Solaranlage müssen sie den Standort der Anlage überprüfen und die Ausrichtung der Solarpaneele, die Auswahl der Montagestrukturen und die Integration in das bestehende Stromnetz festlegen. Die Montage der Solarpaneele auf Dächern, Fassaden oder anderen geeigneten Flächen umfasst das Befestigen an Halterungen oder Rahmen, das Verlegen von Verkabelungen und das Anschließen an Wechselrichter, die den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandeln. Der erzeugte Strom muss sicher in das Stromnetz des Gebäudes eingespeist werden. Nach der Installation überprüfen die Fachleute die gesamte Anlage auf Funktionalität. Auch danach erfordern Solaranlagen regelmäßige Wartung. Solarteure führen Inspektionen durch, reinigen die Paneele, überwachen die Leistung und beheben Störungen oder Schäden.
Das ist ein sehr komplexes Aufgabenfeld, das Wissen und Fertigkeiten auf vielen Gebieten umfasst, von der ständigen technischen und rechtlichen Weiterbildung ganz abgesehen. Das Paradoxe daran: Diesen Beruf gibt es gar nicht.
Wer eine Solarinstallation vornehmen will, muss oft mehrere Gewerke beschäftigen - Elektroinstallateure, Dachdecker, Betriebswirte ... Denn der Weg für eine allumfassende Ausbildung ist noch lang und umständlich. Angehende Solarteure benötigen eine Ausbildung für Elektrotechnik, Elektroinstallation oder erneuerbare Energien. Ideal ist eine Ausbildung zum Elektrikermeister mit spezieller Schulung für Solarinstallationen oder zum Elektroniker für Betriebstechnik mit Schwerpunkt Photovoltaik. Hinzu kommt eine Ausbildung als Dachdecker, denn das Installieren in luftiger Höhe ist nichts für Laien. Kenntnisse über örtliche Gesetze und Vorschriften sowie Zertifizierungsverfahren runden das Bild ab. Am Ende steht dann ein Fachwirt für Solartechnik oder ein Photovoltaik-Installateur. Auch ein Studium für regenerative Energien kann den Weg dorthin ebnen.
Für die weiterführenden Ausbildungen in Richtung Photovoltaik gibt es in den Bundesländern verschiedene Einrichtungen, wie beispielsweise die Energiehelden academy in Plochingen (Baden-Württemberg). Da die Nutzung der Solarenergie keine Modeerscheinung ist, sondern eine zukunftsträchtige Grundlage alternativer Energiegewinnung, kann die umständliche, aufwendige und uneinheitlich geregelte Ausbildung auf Dauer nicht befriedigen. Das weiß der Bundesverband des Solarhandwerks e.V., der seinen Sitz in Berlin hat und sich um die Zusammenarbeit mit den Industrie- und Handelskammern, den Handwerkskammern, den Ausbildungseinrichtungen und den Praktikern bemüht.
Am 20. Januar 2025 tagte erstmalig ein Arbeitskreis, um die Profilierung einer Berufsausbildung zum Fachmann für Photovoltaik voranzubringen. Und was sagt die Praxis zu diesen Bemühungen? Florian Scholz ist einer der beiden Geschäftsführer der Solaro PV Berlin GmbH, eines jungen Unternehmens, das mit seinen 20 Mitarbeitern Photovoltaik-Anlagen in Berlin und Brandenburg aller Größen projektiert und installiert. „Wenn man die Energiewende wirklich will“, meint der Elektrofachmann, „ist eine darauf ausgerichtete spezielle berufliche Ausbildung sinnvoll. Ein solcher Ausbildungsberuf an modernster Technologie und mit Zukunft wird die Attraktivität des Handwerks für junge Leute erhöhen.“ Matthias VoßMehr Informationen über Berufs- und Ausbildungschancen unter: www.bdsh.solar