Der stellvertretende Kreishandwerksmeister Wolfgang Eckel aus Pritzwalk begrüßte die Gäste. „Es ist mir eine besondere Ehre, heute bei Ihnen zu sein. Die Freisprechung ist der Höhepunkt der Lehrzeit. Früher erhielten die Lehrlinge einen letzten Schlag von ihrem Meister, bevor sie Gesellen wurden”, berichtete er von einer früheren Tradition. Die Ausbildungszeit mit all ihren Herausforderungen sei nicht immer einfach gewesen. „Doch alle Anstrengungen sind nun Vergangenheit”, sagte er und dankte allen, die den Auszubildenden zur Seite standen.
„Für mich ist die Freisprechung ein tolles Ereignis. Auch mein Sohn Anton ist heute unter den Freizusprechen. Darauf bin ich besonders stolz”, freute sich Robert Wüst, Präsident der Handwerkskammer Potsdam. „Wer aufhört, Fehler zu machen, lernt nichts mehr dazu”, zitierte er den Dichter Theodor Fontane. Das Handwerk erfordere Geschicklichkeit und jahrelange Übung. „Sie alle sind nun Fachkräfte, auf die sich alle verlassen. Seien Sie stolz auf Ihren Berufsabschluss! Der Gesellenbrief ist die Eintrittskarte in die Fachwelt.” Die Junggesellen rief er auf, nicht vor Weiterbildungen wie einem Studium oder der Meisterschule zurückzuschrecken. „Wir stehen an Ihrer Seite und sind für Sie da”, versprach er. Er dankte den Eltern und den Prüfern. Den frisch gebackenen Gesellen wünschte er viel Glück und gratulierte zum erfolgreichen Abschluss.
Nach altem Brauch schlug Kreishandwerksmeister Heiko Wegner die Gesellen mit drei Hammerschlägen auf die Handwerkslade frei. „Bleiben Sie in der Region. Sie bietet eine gute Grundlage für den beruflichen Weg”, appellierte Wolfgang Eckel an die jungen Fachkräfte und wünschte Ihnen viel Erfolg.
Kreishandwerkerschaft-Geschäftsführerin Katrin Kühnel-Steinbeck rief die Gesellen in Dreier-Gruppen nach vorn, wo Ihnen die Gesellenbriefe übergeben wurden. Es gratulierten die Handwerksmeister, Obermeister, Fachlehrer und der Handwerkskammer-Präsident. Auszeichnungen gab es für Alex Heuer, Robin Bunge und Julian Dominik Elsässer. Sie erreichten als Gesamtergebnis die Note Gut.
Die Besten aus der Kfz-Innung Eirik Pagel und Robin Bunge erhielten von der Firma Mathis Weiterbildungsgutscheine, die ihnen Mathis-Mitarbeiter Norbert Herting überreichte. Damit können sie in verschiedenen Bereichen an Weiterbildungen teilnehmen.
Noa Wartchow war die einzige Gesellin in den von Männern dominierten Berufen. „Ich wollte schon immer etwas Handwerkliches machen”, sagte sie. „Im Zwei-Mann-Betrieb Elektroservice Richter in Döllen habe ich ein Praktikum absolviert. Das hatte mir so gut gefallen, dass ich mich nach meinem Abitur dort als Auszubildende beworben habe.” Die ersten zwei Lehrjahre absolvierte sie in Döllen. Dann wechselte sie in die Berliner Philharmonie, wo sie ihre Ausbildung abschloss. In der Philharmonie wird sie künftig auch arbeiten. Im April dieses Jahres beginnt die 23-Jährige zudem ihre Meisterausbildung. Jens Wegner