Die Federtiere werden von Kerstin und Matthias Kober umsorgt, die hier seit fast zehn Jahren leben. Neben der regulären Arbeit in Amt und Büro liebt das Paar die Bewirtschaftung des Dreiseitenhofes. „Selbstversorgungs-Hobby“, nennt Kerstin Kober die Arbeit. Das hat bei ihr Familientradition, denn sie wuchs auf dem Land auf, entschied sich später für viele Jahre Stadtleben. „Dann zog es mich zurück aufs Land“, bekennt die 50-Jährige, die ihren Mann in der Meisterschule kennenlernte. Es war eine einmütige Entscheidung: Wenn Land, dann richtig! Mit Tieren, Gemüse- und Futteranbau.
30 Hühner und zwei Hähne aus verschiedenen Rassen leben auf dem Koberschen Hof. Und natürlich beobachten Kerstin und Matthias Kober den Trend, eigene Hühner zu halten. „Hühnerhaltung ist einfach, wenn man Grundregeln kennt und berücksichtigt“, sagt Kerstin Kober. „Eier vom eigenen Hof sind garantiert regional und ökologisch und vor allem lecker. Hühner liefern Fleisch und verwerten Küchenreste wie Eier- und Kartoffelschalen.“
Für Kerstin Kober ist das Federvieh „Entspannung pur“, denn artgerecht gehaltene Hühner sind friedliche Tiere, die harmonisch in ihrer Gemeinschaft leben. Zu diesem glücklichen Hühnerleben gehört, dass die Tiere viel Licht, frische Luft, Sonne, Versteckmöglichkeiten und einen Stall haben, der sie vor Feinden wie Habichten, Füchsen und Mardern schützt.
Das Futter für Hennen und Hähne mischen die Kobers selbst an. Sie kaufen die Bestandteile wie Weizen, Erbsen und Mais bei umliegenden Biobauern, Grünzeug und Gemüse wachsen auf eigener Wiese und im Gemüsegarten. Das sorgt dafür, dass die Tiere deutlich länger leben als ihre Artgenossen in der industriellen Landwirtschaft.
„Ein Hahn kann durchaus zehn Jahre auf seine Hennen aufpassen“, so Kerstin Kober, die berichtet, dass jetzt im Frühjahr die jungen Hähne in ihrer besonders kraftprotzigen Phase sind. Da kann es passieren, dass sie schon morgens um zwei Uhr krähen. Landleben pur. Brigitta Sonntag