Sanddorn ist vielen Brandenburgern vor allem vom Urlaub an Ost- oder Nordsee vertraut. Der robuste Strauch ist salztolerant und deshalb eine der Pionierpflanzen in den Dünen der Küstenlandschaft. Zudem liebt der Sanddorn leichten, sandigen Boden und deshalb ist er auch in Brandenburg verbreitet. Wer in seinem Garten über einen solchen Untergrund verfügt, wie er mit dem klassischen Begriff der märkischen Streusandbüchse beschrieben wird, der kann den Sanddorn selbst anpflanzen. Besonders schön sieht er im Herbst aus, wenn er seine kräftig orange gefärbten Beeren trägt. Die windbestäubten Blüten im Frühjahr sind unscheinbar.
Der Sanddorn wird bis zu fünf Meter hoch und kann bis zu vier Meter breit werden. Ein wenig Platz benötigt er daher. Zudem ist der Strauch zweihäusig. Das bedeutet, dass es männliche und weibliche Pflanzen gibt, die sich gegenseitig befruchten. Wer sich über die Beeren freuen will, braucht daher mindestens zwei Bäume. Besser noch macht sich eine Gruppe aus einer männlichen und zwei weiblichen Pflanzen. Gepflanzt wird im Frühling oder im Herbst. Wer jetzt noch im Frühjahr die Jungpflanzen in die Erde setzt, sollte den Sommer über regelmäßig wässern, bis sie ein dichtes Wurzelwerk ausgebildet haben.
Später ist der Sanddorn ein ausgesprochen trockenheitsresistenter Strauch, der auch längere Dürrephasen gut übersteht. In Zeiten des Klimawandels, in denen das Wetter immer unberechenbarer wird, ist das ein großer Pluspunkt. Staunässe dagegen mag er nicht. Seine schmalen und langen Blätter sind es, die dafür sorgen, dass er nur wenig Wasser verdunstet. Auch im Hinblick auf Düngung ist der Sanddorn anspruchslos, denn er lebt in Symbiose mit Strahlenpilzen, die ihn mit Stickstoff versorgen. Nur im Jahr nach der Pflanzung sollte er ein wenig mit Hornspänen oder Hornmehl gedüngt werden, später reicht ihm eine gelegentliche Kompostgabe.
Die Beeren sind durch ihren hohen Gehalt an Vitamin C sowie weiteren Vitaminen und Mineralien sehr wertvoll, allerdings wegen der Dornen schwer zu ernten. Deshalb ist es empfehlenswert, dabei derbe Handschuhe zu tragen. Geerntet wird Anfang September, wenn die Beeren leuchtend orange und prall sind. Aus ihnen kann ein sehr saurer Saft gepresst werden, der sich gut mit anderen Säften mischen lässt oder zu geschmacksintensiver Marmelade oder Likör verarbeitet werden kann.
Sanddorn bildet gerne Wurzelausläufer, aus denen Tochterpflanzen treiben können. Diese werden am besten frühzeitig mit einem scharfen Spaten abgestochen, um die Ausbreitung einzudämmen. Wer sich die Mühe sparen will, legt gleich eine Wurzelsperre an. Dazu eignen sich 60 bis 70 Zentimeter breite Kunststoffbahnen, wie sie auch für Bambus verwendet werden. Sie werden als Ring mit einem Durchmesser von mindestens 1,50 Meter rund um den Stamm verlegt.
Wird der Sanddorn nicht geschnitten, wird die Krone immer breiter und verkahlt und verholzt im Inneren. Deshalb ist es empfehlenswert, die abgeernteten Triebe etwa alle zwei Jahre bis auf kurze Ansätze zurückzuschneiden. Ein guter Zeitpunkt dafür ist der späte Winter. net