Zuwachs
im Erdbeerbeet
Im August ist der beste Zeitpunkt für Neu- und Nachpflanzungen

Erdbeeren vermehren sich durch Ableger, die mit der Mutterpflanze verbunden sind.Foto: Adobe Stock/Madelaine
Auf Platz drei der beliebtesten Obstsorten in Deutschland, nach Apfel und Banane, rangiert die Erdbeere. 3,6 Kilogramm pro Kopf und Jahr konsumieren wir im Durchschnitt, vor allem in den Monaten Mai und Juni. Aber die Erntemenge in Brandenburg ist rückläufig, die Preise sind oft hoch, sodass die süßen Früchte teils schon als Luxusgut bezeichnet werden. Das gilt nicht für diejenigen, die selbst ein Erdbeerbeet im Garten besitzen. Sie müssen jetzt aber tätig werden, um auch im nächsten Jahr ernten zu können. Bei alten Pflanzen lässt der Ertrag mit der Zeit nach.Neue Erdbeeren sollten jetzt bald gesetzt werden, denn die Knospen fürs Folgejahr werden bis zum Herbst gebildet. Der August ist daher die traditionelle Pflanzzeit für Erdbeeren. Die Erntesaison ist beendet, gewissenhafte Gärtner haben alte und schlecht tragende Pflanzen bereits dem Komposthaufen zugeführt. Die ertragreichsten Pflanzen dagegen haben sie mit einem Stab markiert. Von diesen werden jetzt Ableger genommen. Die haben sich schon in den vergangenen Wochen gebildet. Wie mit einer Nabelschnur sind die Tochterpflanzen mit ihren Müttern verbunden, oft kreuz und quer im Beet und darüber hinaus. Wobei die Bezeichnung als Mutter und Tochter eigentlich nicht ganz korrekt ist, denn es handelt sich biologisch gesehen um Klone mit identischem Erbgut.

Verwendet wird nur der Trieb, der seiner Mutterpflanze am nächsten steht. Am besten ist es, wenn er bereits über gut entwickelte Blätter verfügt, aber noch nicht allzu fest eingewurzelt ist. Überschüssige Ableger werden entfernt, damit sie keine zusätzliche Energie abziehen. Am schonendsten ist es, wenn die Tochterpflanzen zunächst an Ort und Stelle in einen kleinen Topf mit nährstoffreicher Pflanzerde gesetzt werden, dabei aber noch mit der Mutterpflanze verbunden bleiben. Nach einigen Wochen werden sie dann auf ihren endgültigen Platz umgesetzt.

Nicht ganz leicht ist es, die richtige Pflanztiefe zu treffen. Werden Erdbeeren zu tief gesetzt, faulen sie leicht. Sitzen sie dagegen zu hoch, können sie leicht austrocknen. Optimal ist es, wenn alle Wurzeln von Erde bedeckt sind, die Triebe und das sogenannte Herz der Pflanze jedoch klar oberhalb der Erde sind. Werden getopfte Pflanzen neu gekauft, ist das Einpflanzen einfacher, denn dort ist die Pflanztiefe bereits vorgegeben. Die frisch gepflanzten Erdbeeren müssen nun regelmäßig gegossen werden, jedoch nicht übermäßig. Es ist gut, wenn der Boden zwischenzeitlich leicht antrocknet. Die im Beet verbleibenden Altpflanzen werden jetzt im Spätsommer auch noch einmal gedüngt, damit sie Kraft für die Neuanlage der Knospen schöpfen können.

Die Zahl der durch Züchtung entstandenen Erdbeersorten ist groß. Es empfiehlt sich, immer wieder auch einige neue Pflanzen hinzuzukaufen, um den genetischen Pool im Beet zu vergrößern. Dabei kann es sich lohnen zu experimentieren, denn jede Sorte hat ihre eigenen Stärken, beispielsweise ein besonderes Aroma, eine große Ertragsstärke oder eine Robustheit gegenüber Krankheiten und Schädlingen. net
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