Als Medianeinkommen wird der mittlere Wert aller Entgelte bezeichnet, bei dem genau 50 Prozent der Beschäftigten mehr und 50 Prozent weniger verdienen.
Im Land Brandenburg stiegen die Medianentgelte nach Angaben der Arbeitsagentur gegenüber dem Jahr 2023 um 6,8 Prozent auf 3402 Euro. Bundesweit lag der Anstieg bei 5,4 Prozent auf 4013 Euro. Spürbare Entwicklungen hat es bei den Einkünften auch im Vergleichen zwischen Frauen und Männern gegeben. „In unserem Agenturbezirk blicken wir erstmalig auf ein insgesamt höheres Medianentgelt bei Frauen als bei Männern“, sagte Beate Kostka, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Neuruppin. Das ergibt sich insbesondere dadurch, dass Frauen häufiger im öffentlichen Dienst beschäftigt sind, während Männer öfter im gewerblich-technischen Bereich arbeiteten.
„Wir beobachten in allen Landkreisen außerdem, dass Höherqualifizierte mehr verdienen und der Lohn dort auch stärker als bei gering qualifizierten Personen gestiegen ist“, so Beate Kostka weiter. Daher könne eine Helfertätigkeit zwar eine Möglichkeit sein, um in den Arbeitsmarkt einzusteigen, allerdings lohne sich stets eine berufliche Ausbildung oder Weiterbildung. In diesem Zusammenhang verweist die Geschäftsführungsvorsitzende auf die Berufsberatung der Agentur, um im gemeinsamen Beratungsgespräch Möglichkeiten und Wege der Qualifizierung oder Umschulung aufzuzeigen.
Mit dem Medianeinkommen von 3214 Euro im Landkreis Ostprignitz-Ruppin (OPR) wurde der höchste Anstieg des Medianentgeltes seit 2020 in allen vier Landkreisen der Arbeitsagentur (Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin und Prignitz) erreicht. Auch in OPR erzielten Frauen mit 3401 Euro ein höheres durchschnittliches Entgelt als Männer (3141 Euro). Im Vergleich zu den Vorjahren konnten auch hier Höherqualifizierte von einer überdurchschnittlichen Lohnsteigerung profitieren. Daher ist laut Agentur auch in OPR zu erkennen, dass sich Aus- und Weiterbildung lohnen, denn Personen mit Berufsabschluss hätten im Schnitt ein um 620 Euro höheres Einkommen als Personen ohne Berufsabschluss.
Im Dezember 2024 lag das Medianentgelt in der Prignitz bei 3151 Euro. Nach Angaben der Arbeitsagentur konnten Frauen hier erstmalig mit 3173 Euro ein höheres Entgelt erzielen als Männer (3146 Euro). Im Vergleich zu den Vorjahren konnten demnach Höherqualifizierte hier ebenso von einer überdurchschnittlichen Lohnsteigerung profitieren. Daher sei auch in der Prignitz zu erkennen, dass sich Ausbildung und Zusatzqualifizierungen lohnen, denn Personen mit anerkanntem Berufsabschluss hätten ein rund 525 Euro höheres Einkommen als Personen ohne eine derartige Qualifikation, so die Agentur. gdMit der Publikation der neuesten Zahlen wurde auch der Entgeltatlas der Agentur aktualisiert. Der Entgeltatlas ist abrufbar unter: web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/