Zur Übergabe trafen sich Vertreter der beiden Einrichtungen. Die Museen in Pritzwalk und Wittenberge haben in den vergangenen Jahren ihre Sammlungskonzepte überarbeitet. Die beiden Prignitzer Museen erinnern an die Geschichte der Industriekultur in ihren Städten, welche einst deren Aufstieg im 19. Jahrhundert begleitete. In den Sammlungskonzepten ist auch die Zusammenarbeit der regionalen Museen bei der Sammlung des Kulturerbes festgelegt. Insbesondere der Förderkreis Prignitzer Museen ist in engem Austausch über die verschiedenen Sammlungsbestände. „Die Museen der Region haben einen kurzen Draht zueinander und wir freuen uns immer, wenn ein Objekt zu unseren Partnern vermittelt werden kann“, sagt der Pritzwalker Museumsleiter Lars Schladitz.
Beim Tausch von Museumsgut und durch die unterschiedlichen fachlichen Know-hows werden Kosten nicht zuletzt bei den Museumsdepots gespart und die Museen können ihre jeweiligen Schwerpunkte vertiefen. Nur drei bis zehn Prozent der Museumssammlungen werden ständig in den Dauerausstellungen gezeigt. Der Rest dient als Referenz oder wartet darauf, in Wechselausstellungen ins Licht zu treten.
In der 1904 eröffneten Nähmaschinenfabrik der US-amerikanischen Singer Manufacturing Company wurden bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Nähmaschinen für den europäischen Markt hergestellt. Nach dem Krieg wurde das Werk demontiert. Die Nähmaschinenproduktion konnte jedoch gerettet werden. Für die erste Nachkriegsproduktion fehlte ein etablierter Markenname.
Die neuen Maschinen wurden zunächst unter dem Namen INWIT (Industriebetrieb Wittenberge) vertrieben. Das macht die Maschine so selten: Denn INWIT-Nähmaschinen wurden nur etwa ein halbes Jahr lang produziert.
Ab 1951 trugen die in Wittenberge hergestellten Nähmaschinen den bekannten Veritas-Markennamen, der noch heute auf dem Industriedenkmal zu sehen ist. „Diese Maschine ist fast der einzige materielle Zeuge, den wir jetzt aus dieser Zeit zum Nähmaschinenwerk haben“, freut sich Marcel Steller, der Wittenberger Museumsleiter. Gerade aus der direkten Nachkriegszeit klafften noch große Lücken in vielen Teilen der Stadtgeschichte, betont Marcel Steller. dre